2010
Universalität der Kunstgeschichte? Methoden und Institutionen der Kunstgeschichte im globalen Kontext
Universalität der Kunstgeschichte? Methoden und Institutionen der Kunstgeschichte im globalen Kontext
Internationale Tagung des Ulmer Vereins, Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften e.V. in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin
Dienstag, 12. Oktober 2010, 10.00 – 19.00 Uhr
Kunsthistorisches Institut der FU Berlin, Koserstr. 20, 14195 Berlin, Hörsaal B
Die Tagung geht der Frage nach, welche Methoden, Begriffe und Deutungsansätze geeignet sind oder entwickelt werden müssten, um die nach verschiedenen Sprach- und Kulturregionen geordneten "Kunstgeschichten" der sogenannten außereuropäischen Kunst mit der europäischen Kunstgeschichte wieder in Beziehung zu setzen. Von zentraler Bedeutung sind hier grundlegende Kategorien wie der Werk- und Kunstbegriff, das Künstlerverständnis, funktionale Kontexte der Kunstproduktion und -rezeption, aber auch übergeordnete Konzepte der Historiographie oder Ästhetik. Mit diesem Fragehorizont versucht die Tagung auch, historische Felder jenseits der jüngeren Debatten zur globalisierten Kunstproduktion der Gegenwart oder zu einer "World Art History" zu beleuchten.
Die Veranstaltung setzt sich außerdem kritisch mit sogenannten "bildwissenschaftlichen" Forschungen auseinander, welche die Suche nach universellen theoretischen Prinzipien von Bildlichkeit in den Mittelpunkt stellen. Sie soll im Gegenzug die multiplen historischen und kulturellen Aspekte des Visuellen deutlich machen und dazu insbesondere zeigen, dass der interkulturelle Austausch und der Transfer von Kunstwerken (z. B. als Handelsgut oder diplomatisches Gepäck) eine jahrhundertelange Tradition aufweist, deren fortschreitende Erforschung es inzwischen gestattet, alternative "Vorgeschichten" der heutigen Kunstgeschichte zu rekonstruieren oder zu formulieren. In diesem Sinne zielt die Tagung auf eine kritische Reflexion von Begriff und Selbstverständnis gerade der "europäischen" Kunstgeschichte, wie sie in Lehre und Forschung praktiziert oder in Stellen- und Profilbeschreibungen vertreten wird.
Die Tagung wurde durch die Fritz Thyssen-Stiftung gefördert.
10.00 Klaus Krüger: Begrüßung
10.15 Begrüßung/Einführung durch den Vorstand des Ulmer Vereins (Matthias Bruhn, Elke Werner)
10.30 Susanne Leeb (Berlin)
Universalismus und/oder Hegemonie? Zur Konzeption der „Weltkunst“ um 1900 und ihre aktuelle Wiederauflage
11.15-11.45 Pause
Moderation: Lucas Elmenhorst (Berlin)
11.45 Margit Kern (Berlin)
Lokal versus global - Kazike und Encomendero auf Steinkreuzen des 16. Jahrhunderts in Neuspanien
12.30 Monica Juneja (Heidelberg)
Kunstgeschichte und kulturelle Differenz – Erweiterung oder Paradigmenwechsel?
13.15-14.30 Mittagspause
Moderation: Philipp Zitzlsperger (Berlin)
14.30 Christian Kravagna (Wien)
Counterpoint: Eine postkoloniale Kunstgeschichte des Kontakts
15.15 Tobias Wendl (Berlin)
Neue Nachbarschaften. Afrikanische Kunst in ethnologischer und kunsthistorischer Perspektive
16.00-16.30 Pause
16.30 Jens Baumgarten (São Paulo)
Kunstgeschichte statt Visueller Kultur - Historische Argumente beim Aufbau eines neuen Studiengangs in Brasilien
17.30 Podiumsdiskussion (Moderation: Matthias Bruhn und Jochen Hennig)
Kitty Zijlmans (Leiden), Birgit Mersmann (Bremen), Viktoria Schmidt-Linsenhoff (Frankfurt), Avinoam Shalem (München)
19.00 Umtrunk
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Der Eintritt ist frei.
Die Tagung wird gefördert durch die Fritz Thyssen-Stiftung.
Ulmer Verein - Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften e.V.
c/o Institut für Kunst- und Bildgeschichte
Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6
10099 Berlin
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