Aktuelles

Tagung: Kunst und Migration – Revisiting the Future. 10 Jahre AG Kunsttheorie und Kunstproduktion im Zeichen globaler Migration im Ulmer Verein

Datum: 30. November & 1. Dezember 2023
Orte: Städtische Galerie im Lenbachhaus, Luisenstraße 33 80333 München; Käte Hamburger Kolleg global dis:connect, Maria-Theresia- Str. 21, 81675 München

Migration gilt heute, im Jahr 2023, als eines der zentralen Themen zeitgenössi-scher Kunst und erfährt aktuell im Kunstbetrieb, bei Ausstellungen und Biennalen eine enorme Konjunktur. Bereits vor einem Jahrzehnt wurde die AG Kunsttheorie und Kunstproduktion im Zeichen globaler Migration des Ulmer Vereins an der LMU München gegründet. Sie ist heute eine wichtige Stimme in der Debatte um die Auswirkungen globaler Migration auf die Kunst sowie auf die Orte und Institutionen künstlerischer Praxis, die in zahlreichen Workshops, Konferenzen und grundle-genden Publikationen öffentlich wurde. Die Jubiläumsveranstaltung „Kunst und Migration – Revisiting the Future“ findet anlässlich des zehnjährigen Bestehens der AG am Ort der Gründung in München statt.



Programm:

Do. 30.11.2023
Ort: Städtische Galerie im Lenbachhaus, Luisenstraße 33, 80333 München

16:00–17:30
Besuch der Ausstellung „Turner. Three Horizons“

18:00–20:00
Red is my Name, Green is my Name. Kunst – Aktivismus – Migration Podiumsdiskussion mit der Künstlerin Parastou Forouhar und den Vertreterinnen der AG Lena Geuer, Alexandra Karentzos und Charlotte Püttmann
Einführung: Melanie Vietmeier

Fr. 01.12.2023
Ort: Käte Hamburger Kolleg global dis:connect Maria-Theresia-Str. 21, 81675 München

10:00–10:30
Begrüßung: Burcu Dogramaci (Direktorin des Käte Hamburger Kollegs global dis:connect)
Einführung: Buket Altinoba, Elke Gaugele & Alexandra Karentzos (Sprecherinnen der AG)

10:30-16:00
Interner Workshop “Rückblick – Standortbestimmung – Perspektiven”

16:00–17:30
Einblicke in die Forschung des Käte Hamburger Kollegs global dis:connect Impulsvorträge der KHK-Fellows Ifeoluwa Abouluwade, Jeanno Gaussi, Sabrina Moura Moderation: Hanni Geiger (Käte Hamburger Kollegs global dis:connect)

18:00–20:00
Ort: Museum Lichtspiele, Lilienstrasse 2, 81669 München

Filmscreening: Die Ausstattung der Welt. Ein Film über 3 Requisitenfunden mit einer dokufiktionalen Story (WP bei DOK Leipzig im Deutschen Wettbewerb) Regie & Produktion: Susanne Weirich und Robert Bramkamp; D 2023, 99 Minu-ten, DCP 5.1. www.dieausstattungderwelt.de

Organisation: Susanne Weirich & Robert Bramkamp

 

Öffentliches Treffen der AG Arbeitsbedingungen in der Kunstgeschichte

Freitag, 24. November 2023, 10 Uhr
Meeting-ID: 665 2852 1314
 
Die letzte Woche auf einer Zoom-Veranstaltung präsentierten ersten Ergebnisse der Umfrage zu den Arbeitsbedingungen haben gezeigt, wie dramatisch die Situation in nahezu allen Bereichen unseres Fachs ist: Befristungen, schlechte Bezahlung, Kettenverträge. Auch viele Mitglieder der AG Arbeitsbedingungen sind hiervon betroffen. Um die Auswertung der Umfrage endlich abzuschließen und auf der Grundlage der Daten für eine Verbesserung der Situation zu streiten, braucht die AG Unterstützer:innen. Das öffentliche AG-Treffen bietet Gelegenheit zum Einstieg – gemeinsam sind wir stark!

Tagung: Die (Ent-)Politisierung der Kunstwissenschaft. Marxistische Traditionslinien seit 1968

Ausgehend von den politischen Umschwüngen 1968 in und außerhalb der Kunstwissenschaft, fragt die Tagung nach den historischen Hintergründen, Traditionslinien und möglichen Zukünften einer politischen, im Besonderen einer marxistischen Kunstwissenschaft. Dazu laden wir Forschende aus Kunstwissenschaft und angrenzenden Bereichen ein, um gemeinsam die Entwicklung des Faches seit 1968 zu reflektieren und das politische Selbstverständnis unserer Disziplin zu diskutieren.

Anmeldung: edk@ulmer-verein.de

Programm: http://www.ulmer-verein.de/?page_id=14865 

Redebedarf. Lunch-Talk des Ulmer Verein

Montag, 13. November 2023, 13 bis 14 h

Digitale Kommunikation im Museum

Dominik von Roth (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg) und Maria Merseburger (Museum für Kommunikation Berlin) im Gespräch mit Andreas Huth und Franziska Lampe.

Längst nehmen Tweets, Instagram-Posts und TikTok-Filmchen einen großen Teil der Öffentlichkeitsarbeit der Museen ein. Sie dienen mittlerweile nicht mehr nur der Werbung, sondern auch der Vermittlung von Wissen. Doch führt die aufwändige Versorgung mit attraktiven, gleichwohl flüchtigen Informationen nicht zu einer immer größeren Abhängigkeit von kommerziellen – und im Fall von Twitter/X zunehmend problematischen – Anbieter:innen? Gibt es Alternativen? Im Lunchtalk diskutieren wir mit zwei Expert:innen über diese und Eure Fragen zu diesem Thema.

Zoom-Meeting ohne Voranmeldung beitreten:

https://us06web.zoom.us/j/82605102850?pwd=bbrmhQougZQchMMSQTqURBRcj29wbQ.1

Meeting-ID: 826 0510 2850
Kenncode: 891862

#UlmerVerein #Redebedarf

Prekäre Karriere. Erste Ergebnisse der Umfrage Arbeitsbedingungen in den Kunstwissenschaften

Die Arbeitsgemeinschaft Arbeitsbedingungen in den Kunstwissenschaften im Ulmer Verein (http://www.ulmer-verein.de/?page_id=14765) hat 2022 eine aufwendige Umfrage zu den Arbeitsbedingungen in den Kunstwissenschaften durchgeführt, an der sich über tausend Kolleg:innen aus allen Bereichen des Fachs und allen Karrierestufen beteiligt haben. 

Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre Unterstützung bei der Datenerhebung!

Am Dienstag, dem 14. November 2023 wollen wir auf einer Zoom-Veranstaltung erste Ergebnisse dieser Umfrage vorstellen. Sie erlauben konkrete Einblicke in die Situation freiberuflicher Kunsthistoriker:innen, von Beschäftigten in Museen, Universitäten und Forschungsinstituten sowie von Stipendiat:innen, Doktorand:innen, Arbeitssuchenden und Kolleg:innen in der freien Wirtschaft. Wir präsentieren Zahlen zu Befristungsverhältnissen, zur tariflichen Eingruppierung, zum Verdienst, zu Wohnortwechseln, Zeiten der Arbeitslosigkeit und zur Anrechnungspraxis von Arbeitszeiten bei Vertragswechseln – und wir wollen über mögliche und notwendige Konsequenzen aus den erhobenen Daten sprechen.

Dienstag, 14. November 2023, 18.00-19.30 Uhr 

Zoom-Link: 

https://us06web.zoom.us/j/81707237451?pwd=SNH0uo2cYph0EpLSDaONbq8k6W0MIU.1

Meeting-ID: 817 0723 7451 // Kenncode: 344322 

Bitte leitet/leiten Sie diese Einladung an betroffene und interessierte Kolleg:innen weiter! 

Die AG Arbeitsbedingungen Kunstwissenschaft (AG AK) ist eine Initiative von Kunst- und Kulturwissenschaftler:innen im Ulmer Verein, die für ein Ende der Befristungspolitik sowie für faire Beschäftigungsverhältnisse und Rahmenbedingungen kunstwissenschaftlicher Berufsarbeit allgemein eintreten. Als Netzwerk zur solidarischen Unterstützung zwischen allen Vertreter:innen unseres Fachs – Beschäftigten, Stipendiat:innen, Freiberuflichen und Arbeitssuchenden im Kunst- und Kulturbetrieb sowie Unterstützer:innen und Bündnispartner:innen aus Universitäten, Museen, Gewerkschaften u. a. – will die AG AK Prekarität und Prekarisierung sichtbar machen und dazu beitragen, dauerhaft bessere Arbeitsbedingungen für uns alle zu erkämpfen. 

 

Redebedarf. Lunch-Talk des Ulmer Vereins

Montag, 9. Oktober 2023, 12 bis 13 h

Kunst und (Neue) Rechte

Gespräch zwischen Kathrin Rottmann (Ruhr-Universität Bochum), Friederike Sigler (Ruhr-Universität Bochum), Petra Lange-Berndt (Universität Hamburg) und Dennis Brzek (Goethe-Universität Frankfurt), moderiert von Isabelle Lindemann (Ulmer Verein). 

(Neu-)rechte kuratorische und künstlerische Praktiken werden aufgrund des nationalen und internationalen Machtgewinns (neu-)rechter Bewegungen zunehmend auch in den Institutionen des Kunst- und Kulturbetriebs sichtbar. Anstatt sie aus unserem Forschungsbereich auszugrenzen, in der Annahme, dass Kunst gar nicht rechts sein könne, möchten wir am Montag, den 9.10.2023, dazu einladen, dies anlässlich des neuen Hefts der kritischen berichte gemeinsam mit den Herausgeberinnen Kathrin Rottmann und Friederike Sigler sowie den Autor:innen Dennis Brzek und Petra Lange-Berndt zu diskutieren. 

Dem Zoom-Meeting ohne Voranmeldung beitreten: 

Zoom-Meeting beitreten: https://us06web.zoom.us/j/84361329773?pwd=cuyYEJnVUvrx3JqNp3BKOiixTxhRXZ.1 

Meeting-ID:  843 6132 9773
Kenncode:  649183

kritische berichte Heft 3.2023

Kunst und (Neue) Rechte

(Neu)rechte kuratorische und künstlerische Praktiken werden aufgrund des nationalen und internationalen Machtgewinns (neu)rechter Bewegungen zunehmend auch in den Institutionen des Kunst- und Kulturbetriebs sichtbar. Anstatt sie aus unserem Forschungsbereich auszugrenzen und weiterhin anzunehmen, dass die westliche Moderne und deren Vereinnahmung durch die Rechte sich auszuschließen vermögen, widmet sich das vorliegende Heft der (neu)rechten Kunst, um exemplarisch nach ihrer Beschaffenheit und ihren Gebrauchsweisen zu fragen.

Kathrin Rottmann/ Friederike Sigler (Hg.) Kunst und (Neue) Rechte
Editorial
Dennis Brzek Konterrevoutionäre Formalismen: Über die nicht so neuen Stretegien der Neuen Rechten in #DaddyWillSaveUs
Darja Jesse Wertvolle Objekte für ein Museum. Zur Sammlungsgenese der German War Art Collection
Jutta Held Die Kunstgeschichte der Neuen Linken in Westdeutschland und der Faschismus
Alessandra Ferrini Cultural Politics of the New Right in Italy. Kathrin Rottmann and Friederike Sigler in Discussion with Alessandra Ferrini
Petra Lange-Berndt Fidus: Celebrity Artist of the völkisch Movement
Nanne Buurman Un/heimliche Nachbarschaften. Zum völkischen Unbewussten in kunsthistorischen, kuratorischen und künstlerischen Diskursen
Magdalena Marsovszky Ungarns (neu)rechte Kulturpolitik. Magdalena Marsovszky im Interview mit Kathrin Rottmann und Friedrike Sigler
Organ of the Autonomous Sciences «The Passion of Freemen»: Towards a Nashist Aesthetics
Debattenbeitrag Queerness in den Kunstwissenschaften
Friederike Nastold/ Barbara Paul Queering in Kunst_Geschichte_Wissenschaft: Perspektiven reparativer Praxen

Dominik Eckel/ Laura König/ Annika Lisa Richter/ Luise Thieme Queer it up! Vier Perspektiven auf queerende Kunst\Geschichten


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Kuwiki Loves Monuments

Liebe Kolleg:innen,
 
seit über zehn Jahren findet im September der Foto-Wettbewerb Wiki Loves Monuments statt; zehntausende Menschen haben sich daran beteiligt, zahllose Bilder von Baudenkmalen sind seitdem in Wikimedia Commons hochgeladen worden. Sie sind leicht zu finden, stehen unter einer freien CC-Lizenz oder sind gemeinfrei, sie nützen uns als Kunsthistoriker:innen, Museumsangestellte, Provenienzforscher:innen und Denkmalpfleger:innen tagtäglich in unserer Forschung, bei Vorträgen und in der Vermittlung.
  
Deshalb ruft kuwiki. AG Kunstwissenschaften + Wikipedia die Kolleg:innen aus allen Bereichen der Kunstwissenschaften dazu auf, selbst zu Wiki Loves Monuments beizutragen.
 
Das geht ganz einfach:

1. Baudenkmal auswählen
2. Fotografieren
3. Bei Wikimedia hochladen

Besonders wichtig sind für die Wikipedia diejenigen Denkmale, von denen es noch keine oder wenig aussagekräftige Fotos gibt. Als Fachleute haben wir einen besonderen Blick für Details, die für die Baugeschichte, die Datierung oder die Wirkung eines Bauwerks eine Rolle spielen – auch Aufnahmen solcher Details sind eine große Bereicherung für alle Nutzer:innen. Und: Die Fotos müssen nicht aktuell sein. Es können auch die privaten digitalen Bildersammlungen nach geeignetem Material durchforstet und hochgeladen werden. Informationen zum Wettbewerb (1.–30. September 2023) und zum Hochladen: Wiki Loves Monuments
  
Am 23. September 2023 stehen kuwiki-Mitglieder auf einer Zoom-Veranstaltung für Fragen zum Upload bereit. Informationen und Zugangsdaten: kuwiki Loves Monuments
  
Vielen Dank für Ihr Engagement – der Tag des offenen Denkmals am 10. September bietet hierzu beispielsweise Gelegenheit.
  
Andreas Huth, Waltraud von Pippich, Heidrun Rosenberg und Raimond Spekking für kuwiki. AG Kunstwissenschaften + Wikipedia

CfP kritische berichte

Aktuell gibt es für die kritischen berichte 2024 drei Call for Papers: Wir bitten um Einreichungen zu Beiträgen für das Debattenthema 2024 (https://arthist.net/archive/39873) sowie für das zweite Heft 2024 zum Thema Visuelle Gerechtigkeit/Visual Justice (https://arthist.net/archive/39887) und das dritte Heft 2024 zum Thema Queer Ecologies and the Arts (https://arthist.net/archive/39946),

  

Redebedarf. Lunch-Talk des Ulmer Vereins

Montag, 3. Juli 2023, 13 bis 14 h

Queerness in den Kunstwissenschaften

Henry Kaap im Gespräch mit Autor:innen der Debattenbeiträge (Susanne Huber, Frida Nastold und Barbara Paul) in den kritischen berichten 2023

Mit dem Debattenthema 2023 "Queerness in den Kunstwissenschaften" reagieren die kritischen berichte auf vielfältige Impulse aus Gesellschaft und engagierter Kunstwissenschaft. Wie der erste Debattenbeitrag von Daniel Berndt und Susanne Huber aufzeigt, profitiert unsere Disziplin von den methodologischen Herausforderungen, die die Queer Studies aufwerfen. Die allein im Jahr 2022 verübten Gewalttaten und Morde an LGBTQIA+-Personen belegen gleichermaßen, dass queere Forderungen zivilgesellschaftliche Anliegen sind, die uns zwingen, die gesellschaftliche Verantwortung unseres Fachs zu hinterfragen und neu zu definieren. "Queerness als Gefühl der Verbundenheit, Solidarität und soziales Potential sollte dabei zum Ausgangspunkt einer (Zusammen-)Arbeit genutzt werden, um eine normativitäts- und diskriminierungskritische sowie antirassistische und dekolonisierende Haltung zur Grundlage in Forschung und Lehre zu machen." (Huber/Berndt 2023, kb 1.23, S. 76)

Dem Zoom-Meeting ohne Voranmeldung beitreten:

https://us06web.zoom.us/j/87059994371?pwd=dS9aZWNsb1Z2VHliZ2g4OXJMdEtuZz09


Meeting-ID: 870 5999 4371
Kenncode: 265194




kritische berichte Heft 2.2023

Architekturkonflikte

Das vorliegende Heft ist dem Konflikt in der Architektur gewidmet. Wir legen ihm ein Verständnis von Architektur zugrunde, das Planungen und Bauwerke an den wichtigsten – konflikthaften – Stationen betrachtet, an denen eine Fülle unterschiedlicher Akteur:innen beteiligt ist. Architektur und Denkmalpflege werden dadurch stärker in Politik-, Sozial- und Geschichtswissenschaften eingebettet und Kontroversen und Differenzproduktion forschungsleitend. Die AG Architekturkonflikt interessiert sich in historisch-quellenkritischer Perspektive für gebaute und ungebaute Architektur, öffentlichen Raum und Infrastrukturen sowie jene Narrative, Institutionen und Interaktionen, durch die sie dokumentiert werden.
Die diesjährige Debatte zum Thema Queerness in den Kunstwissenschaften wird von dem Beitrag «Queere Raumpraxis: Das Forum Queeres Archiv München als Gedächtnis- und Gefühlsspeicher» fortgesetzt. 

Regina Heß, AG Architekturkonflikte Architektur und Konflikt
Editorial
Luana Günthardt / Emilie Sauter Die werbende Stadt. Zum Konflikt um die Lichtreklame in der Weimarer Republik
Daniela Spiegel Sulle colonni e gli archi. Die Autarkie-Debatte und ihre Auswirkungen auf die Architektur im faschistischen Italien
Birgitte Sölch Wand – Bild – Konflikt. Die öffentliche Seite der Architektur
Vera Simone Bader In der Ferne bauen. Von den Anfängen und der Entwicklung der DesignBuild-Lernmethode an Architekturschulen
Regine Heß Othering ausstellen. Rassifizierte Raumbildung auf großen Ausstellungen
Maximilian Steverding Parlament oder Parlamentarium. Das Europäische Parlament in der Repräsentationskrise 
Dennis Pohl / Carsten Ruhl Brasília oder London? Regierungsarchitekturen zwischen Ordnung und Konflikt
Dietrich Erben Kommunikations- und Normenkonflikte in der europäischen Renaissancearchitektur – eine methodische Skizze
Debattenbeitrag Queerness in den Kunstwissenschaften
Stefan Gruhne Queere Raumpraxis: Das Forum Queeres Archiv München als Gedächtnis- und Gefühlsspeicher

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Lunchtalks

Redebedarf. Lunchtalks des Ulmer Vereins

Montag, 24. April 2023, 13 bis 14 h


Looking after, Looking for. Queer-of-Color-Fotografie in postkolonialen Bildregimen

Gespräch zwischen Katrin Köppert (Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig) und Christopher A. Nixon

Das Medium Fotografie hat in seiner Geschichte sowohl zur Stigmatisierung und Stereotypisierung Schwarzer Körper als auch zu ihrer widerständigen Sichtbarkeit beigetragen. Fotoarbeiten von Zanele Muholi und Paul Mpagi Sepuya brechen beispielsweise mit cis- und heteronormativen Darstellungen und hinterfragen die Bildtraditionen wollüstig, die die Fotogeschichte prägen. Die zeitgenössische Queer-of-Color-Fotografie und ihre postkolonialen Bildregime sollen deshalb in dem gemeinsamen Gespräch zwischen Katrin Köppert und Christopher Nixon, in Form eines Foto-Rundgangs, zum Paradigma werden, an dem die Dekolonisierung des Sehens eingeübt wird.

Thema der Debattenbeiträge in den kritischen berichten ist 2023 "Queerness in den Kunstwissenschaften".

https://us06web.zoom.us/j/89509658458?pwd=T3BFM2ltRnBhTThSWTl3R0MyNnlPUT09

Katrin Köppert ist Kunst- und Medienwissenschaftler*in mit einem besonderen Schwerpunkt auf Gender-/Queer-Studies & Post-/Dekoloniale-Theorien. Seit Oktober 2019 hat Katrin Köppert die Juniorprofessur für Kunstgeschichte/ populäre Kulturen an der HGB Leipzig inne und vertrat im WiSe21/22 und SoSe 22 die Professur für Transformationen audiovisueller Medien unter besonderer Berücksichtigung von Gender/Queer Theory an der Ruhr Universität Bochum.

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Montag, 27. März 2023, 13 bis 14 h

Arbeitskreis Erste Generation Kunstgeschichte, Köln (Andrea Burkhard, Ida Colangelo, Undine Dömling und Gizem Gürbüz) und ArbeiterKind.de (Lisa Maria Dziobaka) im Gespräch mit Judith Utz und Henrike Haug

Wie offen ist die Kunstgeschichte – und wie einfach ist es für Menschen aus Nichtakademiker:innen-Haushalten, ein kunstwissenschaftliches Studium erfolgreich zu absolvieren, sich zu professionalisieren und erkennbar die Diskurse und den Kanon des Faches mitzugestalten? Der Ulmer Verein wird diesen Fragen im Gespräch mit ArbeiterKind.de und dem Arbeitskreis Erste Generation Kunstgeschichte nachgehen; uns interessiert dabei, welche Perspektiven und welches Wissen dem Fach in der Forschung und in der Vermittlung verloren gehen, wenn weiterhin bestehende strukturelle Hürden die Teilhabe und den Aufstieg von 'bildungsfernen' Menschen an und in den Museen und Universitäten erschweren. Der Disziplin Kunstgeschichte sollte in der Sichtbarmachung der Diskriminierungskategorie Klassismus eine aktivere Rolle als bislang zukommen, da sie über Sonderausstellungen, Sammlungsordnungen, Denkmaldiskurse uvm. die gemeinsame (Erinnerungs-)Kulturen prägt und dabei zu vielen Fragen wie etwa der Bildungs- und Gendergerechtigkeit Stellung beziehen kann.

https://us06web.zoom.us/j/83695811151?pwd=MnZhWXZCcHp5T2s0ZERwUjFtUkhXQT09

 

kritische berichte Heft 1.2023

Kunstgeschichte kommunizieren

Anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der Zeitschrift, die ab dieser Ausgabe im Open Access erscheinen wird, widmet sich das vorliegende Heft den gegenwärtigen und zukünftigen Formen und Bedingungen des kritischen kunst-, bild- und architekturwissenschaftlichen Arbeitens, Publizierens und Kommunizierens. Der Beitrag «‹A desire to create new contexts› – Queere Ansätze in der Kunstgeschichte» eröffnet die diesjährige Debatte zum Thema Queerness in den Kunstwissenschaften. 

Redaktion der kritischen berichte / Vorstand des Ulmer Vereins (Hg.) Kunstgeschichte kommunizieren. Editorial
Maria Effinger Kunstgeschichte kommunizieren? Aufgaben, Herausforderungen und Weiterenwicklungspotenziale beim elektronischen Publizieren im Open Access
Beate Fricke / Katharina Böhmer Politiken von Open Access. Neugründung eines (diamond / platin) Full Open Access-Journal: 21: Inquiries into Art, History, and the Visual – Beiträge zur Kunstgeschichte und visuellen Kultur
Anita Hosseini Freiheit und Diversitätskompetenz! Für bessere Arbeitsbedingungen in der (Kunst)Wissenschaft
Eva-Maria Troelenberg Im Delta. Offene Fragen zu den Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft
Steffen Jäger Diversität als Notwendigkeit. Kunsthochschulen müssen sich machtkritisch umstrukturieren – oder sie bleiben Teil des Problems
Burcu Dogramaci Architekturzeitschriften 2022 ff.: Über gestern, heute und morgen als Teil einer gegenwärtigen Gesellschaft publizieren 
Horst Bredekamp Der Gründerkreis der kritischen berichte. Vierzehn Jahre Herausgeberschaft (1972–1986)
Tom Holert Kritische Kommunikation statt Kritik-Kommunikation
Isabelle Lindermann Kritische Kunstgeschichte kommunizieren
Hanna Steinert Feministische Kritik an und in der Wikipedia
   
Debattenbeitrag Queerness in den Kunstwissenschaften
Susanne Huber / Daniel Berndt «A desire to create new contexts» – Queere Ansätze in der Kunstgeschichte

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Digitaltag Kunstgeschichte 2023: Nachhaltigkeit – online, Freitag, 24. März 2023, 9:30–17:00 Uhr

veranstaltet vom Deutschen Verband für Kunstgeschichte e.V., dem Ulmer Verein – Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften e.V. und dem Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte

Nach dem Erfolg der gemeinsamen Digitaltagung des Deutschen Verbandes für Kunstgeschichte, des Ulmer Vereins und des Arbeitskreises Digitale Kunstgeschichte im Jahr 2021 führen wir 2023 erneut gemeinsam eine digitale Tagung durch, die sich einem aktuellen und dringlichen Thema zuwendet. Dieses Format soll neben die bewährten Tagungen in Präsenz treten und einen weiteren Personenkreis ansprechen, um den Austausch in der ganzen Breite unserer Disziplin zu befördern. Der Titel „Digitaltag“ steht dabei vor allem für die Form der Veranstaltung, bestimmt aber nicht die Inhalte – gleichwohl werden Themen aus dem Komplex Digitalisierung eine wichtige Rolle spielen. In diesem Jahr widmet sich der Digitaltag dem Thema Nachhaltigkeit. Wir diskutieren, wie es mit dem Anspruch auf Nachhaltigkeit in den Museen, in der universitären Lehre und in der Denkmalpflege bestellt ist, zu welchen neuen Inhalten und Formen diese Ziele führen und vor welchen Herausforderungen digitale Großprojekte, die Wissenschaftskommunikation und das Forschungsdatenmanagement stehen. Aber auch die Nachhaltigkeit von Ausbildungswegen wird in den Blick genommen.

ANMELDUNG 

Eine Anmeldung ist kostenfrei bis zum 22. März 2023 über den Ticketshop auf der Seite https://kunstgeschichte.org/digitaltag-kunstgeschichte-2023/ möglich.


#DigiKg2023

PROGRAMM

9:15 Uhr Öffnung des Meeting-Raums
9.30–9:40 Uhr

Grußworte
Kerstin Thomas (Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Kunstgeschichte e.V.)
Isabelle Lindermann und Christopher A. Nixon (Vorstand des Ulmer Vereins – Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften e.V.)
Georg Schelbert (Sprecher des Arbeitskreises Digitale Kunstgeschichte) 

I. PLENUM

09:40–11:10 Uhr



Dauer-Ausstellung? Nachhaltigkeit im Museum
Sophie Haslinger (Kuratorin im Kunst Haus Wien)
Nina Schallenberg (Leitung Bereich Ausstellungen am Jüdischen Museum Berlin)
Miriam Szwast (Kuratorin für Ökologie und Sammlung Fotografie im Museum Ludwig, Köln)

Moderation: Henrike Haug (Köln) und Franziska Lampe (München) 

11:10–11:30 Uhr

II. SEKTIONEN

11:30–12:30 Uhr

 

Pause



Digitale Wissenschaftskommunikation und Nachhaltigkeit 

Lukas Fuchsgruber (Wiss. Mitarbeiter an der TU Berlin im Verbundprojekt „Museums and Society, Mapping the Social“, Berlin)
Jacqueline Klusik-Eckert (Wiss. Mitarbeiterin am Heine Center for Artificial Intelligence and Data Science (HeiCAD) im Rahmen des Projekts „KI für alle“, Düsseldorf)

Moderation: Angela Dreßen (Florenz)
 

Dauerhaft prekär: Arbeitsbedingungen in allen Karrierestufen
Amrei Bahr (Juniorprofessorin für Philosophie der Information und Technik an der Universität Stuttgart, Mitautorin der 95 Thesen gegen das WissZeitVG sowie Mitinitiatorin von #IchBinHanna, Stuttgart)
Theresa-Sophie Herget (Wiss. Volontärin im Wilhelm-Hack-Museum sowie Sprecherin des Teams Arbeitskreis Volontariat im Deutschen Museumsbund, Ludwigshafen am Rhein)

Moderation: Anna Schreurs-Morét (Freiburg i. Br.)

 

Computer Vision und Kunstgeschichte: Überlegungen zu einer nachhaltigen Zusammenarbeit
Katrin Glinka (Leiterin des HCC Data Lab in der Forschungsgruppe Human-Centered Computing (HCC) am Institut für Informatik der Freien Universität Berlin)

Moderation: Andreas Huth (Berlin) und Judith Utz (Krems an der Donau) 

12:30–13:30 Uhr

III. Sektionen

13:30–14:30 Uhr

 

Pause



Nachhaltig präsent? Museen auf dem Weg in die Virtualität
Janine Pehmöller (Master-Studierende an der Universität Hamburg, kritische Beobachterin analoger und digitaler Museen)
Jochen Sander (Stellvertretender Direktor des Städel Museums und Sammlungsleiter deutsche, holländische und flämische Malerei vor 1800, Städel-Kooperationsprofessor an der Goethe-Universität Frankfurt am Main)

Moderation: Peter Schmidt (Hamburg)






















Zwischen citizen-science und open-content-policies: Wie nachhaltig ist Wikipedia?
Andreas Huth (Mitglied der AG kuwiki und Wiss. Mitarbeiter am Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik der TU Berlin)
Waltraud von Pippich (Mitglied der AG kuwiki und im Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte, München)
Julius Redzinski (Mitglied der AG kuwiki und Doktorand an der TU Berlin)
Anika Reineke (Mitglied der AG kuwiki und Kuratorin der Textil- und Kunstgewerbesammlung der Kunstsammlungen Chemnitz)
Heidrun Rosenberg (Mitglied der AG kuwiki und freiberuflich tätige Dozentin und Kuratorin, Wien)

Moderation: Yvonne Schweizer (Bern)

NFDI4Culture: Nachhaltigkeit für Forschungsdaten 
Lisa Dieckmann (Geschäftsführerin von prometheus – Das verteilte digitale Bildarchiv für Forschung & Lehre e.V., Co-Sprecherin des Konsortiums NFDI4Culture, Köln)
Maria Effinger (Leiterin der Abteilung Publikationsdienste an der Universitätsbibliothek Heidelberg und Projektleiterin arthistoricum.net, Co-Sprecherin des Konsortiums NFDI4Culture)

Moderation: Georg Schelbert (Berlin)

14:30–15:00 Uhr

IV Plenum 

15:00–16:30 Uhr
Pause



Nichts von Dauer? Nachhaltigkeit in der Denkmalpflege

Annika Büttner (Stellv. Leiterin der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Essen)
Hans-Rudolf Meier (Professor für Denkmalpflege und Baugeschichte an der Bauhaus-Universität Weimar)
Ulrike Wendland (Leiterin der Geschäftsstelle des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Berlin)

Moderation: Martin Bredenbeck (Koblenz) und Nicola Halder-Hass (Berlin)
 

16:30–17:00 Uhr Bericht aus den Sektionen / Perspektiven / Diskussion

Moderation: Kerstin Thomas (Stuttgart) 
   

(Stand: 06.03.2023, Änderungen vorbehalten)

Lunchtalks

Redebedarf. Lunchtalks des Ulmer Vereins

Der Ulmer Verein bietet seit 2021 ein digitales Forum für Diskussion und Austausch an: "Redebedarf. Lunchtalks des Ulmer Vereins". Einmal im Monat werden aktuelle Themen der kritischen Kunstgeschichte vorgestellt und diskutiert. Die Lunchtalks sollen der besseren Vernetzung von Studierenden und der in Hochschule, Museum oder als Selbstständige tätigen Kunsthistoriker:innen und Kulturwissenschaftler:innen dienen, ihren – und unseren – Fragen Raum bieten und zur Debatte anregen. Die Veranstaltungen dauern jeweils eine Stunde: 60 Minuten für einen kritischen und offenen Austausch, der die Community an einen gemeinsamen virtuellen Tisch bringt.

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Montag, 13. Februar 2023, 13 bis 14 h
Lehrformate erneuern! colophon. Magazin für Kunst und Wissenschaft
Team colophon (Magdalena Becker, Daniela Stöppel und Niklas Wolf) im Gespräch mit Henry Kaap und Franziska Lampe

“colophon. Magazin für Kunst und Wissenschaft” wurde 2021 von Magdalena Becker, Daniela Stöppel und Niklas Wolf als Kooperation zwischen dem Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität und der Akademie der Bildenden Künste München gegründet. Das Printmagazin “colophon” erscheint halbjährlich im Verlag Hammann von Mier, bisher zu den Themen „Display“, „Atlas“ und „Journalbild“. Die kommende Ausgabe widmet sich dem Thema “Palimpsest”. Ausführlicher hier: https://colophon-magazin.de

Im Februar-Lunchtalk diskutieren wir die Zeitschrift vor dem Hintergrund innovativer Lehrformate, welche Möglichkeiten das Projekt für studentische Partizipation bietet, welches Potenzial in der Zusammenarbeit zwischen den Institutionen Uni und Akademie steckt und welchen Aufgaben sich solche Kooperationen in Zukunft stellen müssen. 

Dem Zoom-Meeting ohne Voranmeldung beitreten:
https://us06web.zoom.us/j/85017931035
Meeting-ID: 850 1793 1035

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#UlmerVerein #Redebedarf

Digitaltag Kunstgeschichte 2023: Nachhaltigkeit. Termin: Freitag, 24. März 2023, 9:30–17:00 Uhr (online)

Nach dem Erfolg der gemeinsamen Digitaltagung des Deutschen Verbandes für Kunstgeschichte, des Ulmer Vereins und des Arbeitskreises Digitale Kunstgeschichte im Jahr 2021 möchten wir 2023 erneut gemeinsam eine digitale Tagung durchführen, die sich einem aktuellen und dringlichen Thema zuwendet. Dieses Format soll neben die bewährten Tagungen in Präsenz treten und einen weiteren Personenkreis ansprechen, um den Austausch in der ganzen Breite unserer Disziplin zu befördern. Der Titel „Digitaltag“ soll dabei vor allem die Form der Veranstaltung bezeichnen, nicht die Inhalte bestimmen – gleichwohl werden Themen aus dem Komplex Digitalisierung eine wichtige Rolle spielen.

In diesem Jahr widmet sich der Digitaltag dem Thema Nachhaltigkeit. Wir diskutieren, wie es mit dem Anspruch auf Nachhaltigkeit in den Museen, in der universitären Lehre und in der Denkmalpflege bestellt ist, zu welchen neuen Inhalten und Formen diese Ziele führen und vor welchen Herausforderungen digitale Großprojekte, die Wissenschaftskommunikation und das Forschungsdatenmanagement stehen. Aber auch die Nachhaltigkeit von Ausbildungswegen wird in den Blick genommen.
Vorgesehen sind Experten/Expertinnen-Gespräche und Diskussionen im Plenum und in kleineren Arbeitskreisen.

Das genauere Programm und die Modalitäten der Teilnahme werden noch bekanntgegeben.

WICHTIGE ANKÜNDIGUNG

Verlagswechsel der kritischen berichte ab 2023

Zum 1. Januar 2023 erscheinen die kritischen berichte im Open Access und als Printausgabe bei arthistoricum.net (Universitätsbibliothek Heidelberg). Die bisherigen Abonnements mit arts + science Weimar werden nicht übernommen. Vielmehr müssen Abonnements zu den ab 1. Januar 2023 geltenden Konditionen (Einzelpreis 19,90 € plus Versand, Abopreis 79,60 € plus Versand) neu abgeschlossen werden. 

Bei Fragen und zum Abschluss eines neuen print on demand Abonnements schreiben Sie bitte an abo@kritische-berichte.de. Für den verbindlichen Abschluss eines neuen Abos geben Sie bitte Liefer-, Rechnungs- und Emailadresse sowie die gewünschte Laufzeit (mind. 1 Jahr) an. 

Neuerscheinung

kritische berichte Heft 4.2022

Neue kuratorische Strategien für alte Kunstsammlungen: Kunstwissenschaftliche Forschung als Basis für Outreach

Andreas Huth, María López-Fanjul y Díez del Corral Statt einer Einleitung ...
María López-Fanjul y Díez del Corral Zeit für einen Wandel: wissenschaftliches Outreach und die deutschen Museen. Editorial 1
Andreas Huth Diversifizieren. Zur Zukunft von Sammlungen vormoderner europäischer Kunst. Editorial 2
María Bolaños In praise of indiscipline
Camilla Goecke Wer hat wen wie im Blick? Über das Blickregime in Junge Dame(n) vor dem Spiegel oder die Notwendigkeit von Interventionen und Perspektivwechseln in der Berliner Gemäldegalerie
Catalina Heroven Museumssammlungen im Weitwinkel betrachten
Susanne Müller-Bechtel, Henrike Hans Würzburger Studierende entwickeln Ideen für neue kuratorische Strategien im Ludwig Roselius Museum Bremen – ein Werkstattbericht 
Ayla Lepine Crossing Borders, Building Communities: Orazio Gentileschi at the epicentre of Interfaith Dialogue
   
Debattenbeitrag Undisziplinierte Institutionen. Kanonfragen, Sichtbarkeiten, Akteur:innen
  »Ein Museum für die Stadtgesellschaft«
Dr. Bora Akşen, Focke-Museum – Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte im Gespräch mit dem UV-Vorstand


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Call for Papers. kritische berichte: Überschreibungen. Nationalgeschichte(n) im Denkmalensemble

Herausgeber: Julian Blunk, Karl-Franzens-Universität Graz / Avinoam Shalem, Columbia University New York.

Werden vergangene Ereignisse im Dienste ihrer Erinnerung durch eine Gegenwart in materielle (architektonische oder bildkünstlerische) Objekte übersetzt, dann vollzieht sich der Prozess einer interpretierenden Visualisierung des Vergangenen stets zweigleisig: Bilder vergegenwärtigen nicht nur historische Ereignisse, sondern werden selbst auf Basis eines jeweils als gültig erachteten Geschichtsmodells entworfen. Erinnerungsgemeinschaften generieren zunächst Modelle von den Ursachen, der Richtung und der Logik des Verlaufs der Geschichte als solcher, bevor sie aus diesen heraus Wesen, Bedeutung und Sinn der im konkreten Einzelfall zu erinnernden Ereignisse bemessen. Die Arbeit an der materiellen Vergegenwärtigung des Vergangenen beinhaltet somit immer auch die Arbeit an der Harmonisierung von historischen Ereignissen und Geschichtsmodellen, die ihrerseits historischen Dynamiken unterlegen sind.

Schauplätze bedeutender historischer Ereignisse oder Traumata als prädestinierte Orte initialer Denkmalstiftungen werden deshalb häufig zu topografischen Zentren umfänglicher architektonischer und bildkünstlerischer Ensemblebildungen. Diese Akkumulationen von Denkmälern sind gemeinhin geprägt von inneren Zäsuren und Widersprüchen, nicht selten setzt das Nebeneinander des Neuen und des Alten historischen Befreiungs- oder Überwindungserzählungen in Szene. Ungeachtet der mal bestätigenden, mal ergänzenden, mal modifizierenden oder mal negierenden Intentionen der späteren Ergänzungen setzt dabei jeder Eingriff in die am Orte bereits etablierten visuellen Codes komplexe Prozesse der semantischen Überschreibung des Gesamtensembles in Gang – was zu einer Art Palimpsest führt. Jede Ergänzung bezeugt einen Impuls zur kritischen Revision des Vorhandenen, jeder motivische oder stilistische Bruch kann einen Wertewandel erfahrbar machen. Während dabei das jeweils Ältere die räumlichen Koordinaten sowie das typologische, formalästhetische und ikonografische Vokabular, mitunter selbst noch die Argumente seiner späteren konzeptuellen Erweiterungen und Gegenbauten determiniert, ist es das jeweils jüngste Glied einer inszenatorischen Kette, dem die Deutungshoheit über die benachbarten Referenzwerke obliegt. Denkmalensembles sind als Zeugen eines fortgesetzten Ringens um Deutungshoheit deshalb stets mehr als die Summe ihrer Teile, insofern diese politische Evidenz und historische Lesbarkeit in erster Linie Relationskategorien verdanken. Denkmalensembles sind somit Folge komplexer Konstellationen interpretierender Instanzen und deren fortgesetztem Ringen um die Deutungshoheit über historische Ereignisse.

Das Themenheft möchte nach den Regeln der visuellen Vergegenwärtigung des Vergangenen als einem „reproduktiv modifizierten Gegenwartsbewusstsein“ (Edmund Husserl) fragen und dabei insbesondere die häufig von Brüchen und Zäsuren geprägten nationalstaatlichen Narrative in stark verdichteten Denkmal- und Architekturensembles in den Fokus nehmen. Gerade ein vergleichender Blick auf die mitunter kleinen oder peripher gelegenen, stets aber hochgradig kuratierten Landschaften können den Blick für die kommunikativen Strukturen schärfen, die den Prozessen der semantischen Überschreibung innewohnen:

Wie gelingt es Denkmalensembles, historische Zeitalter, Ereignisse und Intervalle, Gegenwart und Zukunft – etwa in Gestalt teleologischer Prospekte – zu synchronisieren? Wie werden gesellschaftliche Gründungsmythen, Eigengeschichten oder Zukunftsvisionen in ihren eigenen historischen Dynamiken im Denkmalverbund anschaulich? Wie gelingt es der politisierten Landschaft im Sinne Martin Warnkes, erdzeitliche Dimensionen geologischer Formationen in ihre Erzählungen zu integrieren und inwieweit lässt sich gerade bei gewachsenen Ensembles ein besonderer Fokus auf Werte wie Heimat oder Nation beobachten?

Wir bitten um Beiträge, die kleinere oder größere Denkmalensembles als repräsentationspolitische Brennpunkte und referenzielle Geflechte diskutieren und Phänomene nichtsprachlicher, visueller Re-Semantisierung des Alten durch spätere Ergänzungen in den Blick nehmen.

Textvorschläge können in Form eines Exposés (max. 2000 Zeichen auf Deutsch oder Englisch) mitsamt einer Kurzbiografie bis zum 15. Januar 2023 bei julian.blunk@uni-graz.at eingereicht werden. Ausgewählte Bewerber*innen werden bis zum 5. Februar 2023 informiert. Abgabefrist für die vollständigen Beiträge (max. 25.000 Zeichen) ist der 5. Juni 2023.

Neue Vorstandsmitglieder / Neue Beiratsmitglieder der kb

Auf der Mitgliederversammlung vom 7. November 2022 wurde der Vorstand des Ulmer Vereins neu gewählt. Der Vorstand setzt sich ab sofort zusammen aus den bisherigen Vorstandsmitgliedern Henrike Haug, Andreas Huth und Franziska Lampe sowie den neu gewählten Kandidat:innen Isabelle Lindermann, Christopher A. Nixon und Judith Utz. Die Mitglieder wünschen den sechs Kolleg:innen eine gute Vorstandsarbeit. Der Vorstand ist wie bisher unter der Emailadresse zu erreichen.

Ann-Kathrin Hubrich und Yvonne Schweizer scheiden nach sieben Jahren Tätigkeit aus dem Vorstand aus. Die Mitglieder danken den beiden für ihr Engagement.

Auf der Mitgliederversammlung wurde zudem die Aufnahme dreier neuer Mitglieder in den Beirat der kritischen berichte beschlossen. Wir begrüßen Matthias Bruhn, Beate Fricke und Änne Söll im Beirat.


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